Sonntag, 30. September 2012

FIFA – Spiel mit Köpfchen! - [Part II]

Servus, 

wie versprochen widmen wir uns heute unseren Formationen. Wie ihr sehr gut bemerkt habt, spreche ich ganz bewusst von der Mehrzahl und nicht von einer einzigen Formation. Ich will euch auch sagen, warum ich dies tue. Für mich ist es extrem wichtig für jede mögliche Situation einen Plan in der Tasche zu haben. Wir alle wissen, wie unberechenbar dieser Sport (und natürlich auch dieses Spiel) ist und dass wir immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werden. Daher ist es sehr wichtig, dass wir immer in der Lage sind zu reagieren. Nicht selten kommt es vor, dass die eigene Taktik schlicht und einfach nicht aufgehen will, egal wie sehr man sich auch bemüht. Dies kann an vielen Faktoren liegen. Evtl. hat man einfach einen schlechten Tag erwischt, der Gegner spielt eine Formation, welche unsere Schwachstellen angreift, oder wir müssen einfach defensiver/offensiver agieren, weil es der Spielstand erfordert und genau deswegen ist es sehr wichtig verschiedene Spielsysteme zu beherrschen. Ich habe mir im Laufe der Zeit drei Systeme ausgeguckt, welche ich immer wieder und je nach der Spielsituation anwende. Diese Formationen und ihre Vor-, wie Nachteile, werde ich nun etwas genauer erläutern. Auch hier sei noch mal darauf hingewiesen, dass diese Systeme lediglich zu mir und meiner Spielweise sehr gut passen. Ich kann euch nicht versprechen, dass es auch bei euch klappt!



4-2-3-1


Das 4-2-3-1 ist meine favorisierte Aufstellung, mit der ich in den meisten Fällen in eine Partie gehe. Mir gefällt hierbei vor allem das sehr kompakte Mittelfeld. Durch die beiden defensiven Mittelfeldspieler vor der Viererkette steht das ganze Team sehr stabil und ermöglicht es einem zu Beginn der Partie die nötige Sicherheit in die eigenen Aktionen zu bekommen. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist es, dass man fast immer in der Lage ist seinen Gegner zu doppeln und die Räume sehr eng zu gestalten. Dadurch wird der Druck auf den Ballführenden Spieler sehr hoch. Vor allem für Spieler, die immer mal wieder ein paar Gegentore zu viel kassieren, bietet sich diese Formation daher an.
Der Nachteil ist dabei die Offensive. Je nachdem, was man für Spielertypen auf dem Platz hat, kann es durchaus schwer werden nach vorne zu kommen. Vor allem, da die meisten es immer wieder zu direkt versuchen und ausschließlich steile und schnelle Pässe spielen. Wenn man mit dieser Aufstellung erfolgreich nach vorne kommen will und nicht zu einem Konter eingeladen wird, muss man sich in Geduld üben. Es ist vor allem wichtig zu wissen, wie man den ZOM vernünftig ins Spiel mit einbezieht. Besonders wenn man, wie meistens üblich, den Weg über die Außen sucht, ist dieser Spieler oftmals verschenkt. Da würde es sich dann eher anbieten auf ein 4-2-2-2-System umzusteigen. Ihr solltet also versuchen euer Spiel über einen der beiden ZDMs laufen zu lassen und nicht über den Außenverteidiger und dann die Linie entlang. Wenn der ZDM den Ball hat, hat man wesentlich mehr Möglichkeiten im Spielaufbau. Zusammen mit dem anderen ZDM und dem ZOM kann man ein Dreieck bilden und den Ball lauen lassen. Wenn man die nötige Geduld aufbringt und sicher genug im Passspiel ist, kann man so die Grundordnung des Gegners durcheinander bringen und bekommt mehr Platz auf den Außenbahnen, da 90% aller FIFA-Spieler stupide mit zwei Leuten auf den Ballführenden drauf rennen. Ein weiterer Nachteil ist es. Dass ihr bei Flanken meist nur eine Person im Strafraum habt und diese orientiert sich vornehmlich auf den ersten Pfosten. Viele Variationsmöglichkeiten hat man bei seinen Flanken also nicht und sollte daher auf ein gutes Kurzpassspiel setzen.


4-3-3


Das 4-3-3 (im Barca-Style mit zwei offensiveren 8ern vor einem 6er) ist im Grunde nur wenig anders als das zuvor betrachtete 4-2-3-1. Größter Unterschied ist natürlich das Mittelfeld. Dort hat man nun noch eine weitere Absicherung hinter den beiden zentralen Mittelfeldspielern. Dadurch kann man, wenn der Gegner in Ballbesitz ist eine Dreierkette vor der Abwehr aufziehen. Da durchzukommen ist schon extrem schwer. Ein weiteres Merkmal ist es, dass die beiden offensiven Außenspieler hier wesentlich weiter vorne platziert sind und weniger für die Abwehr tun, was aber nicht weiter schlimm ist, da man ja einen weiteren Defensivspieler in der Mitte hat. Was das Angriffsspiel betrifft, so empfehlen sich hier, anders wie beim 4-2-3-1, schon in erster Linie schnelle Konter. Besonders die beiden 8er kommen immer wieder in Situationen, wo sie die Bälle gut in die Schnittstelle spielen können. Allerdings ist dieses System auch sehr laufaufwendig, für die Mittelfeldjungs, da sie hinten mit arbeiten und zugleich auch die Aufgaben des fehlenden ZOMs übernehmen müssen. Daher sollte man versuchen möglichst viel abzuspielen und Dribblings zu vermeiden, um die Jungs nicht völlig auszupowern. Dieses 4-3-3 ist grob gesagt also nur eine noch defensivere Variante des 4-2-3-1.



4-4-2


Viele Spieler schwören bei FIFA auf das 4-2-2-2. Besonders zu FIFA11-Zeiten, konnte ich dem auch nur zustimmen. Ein System, welches ebenfalls ans 4-2-3-1 angelehnt ist, nur spielt anstelle eines ZOMs ein zweiter Stürmer. Dadurch gibt man zwar die Möglichekit auf im Spielaufbau durch die Mitte zu kommen und beschränkt sich auf die Außen, aber dafür ist man im Sturmzentrum eben auch deutlich besser aufgestellt. Mittlerweile, aufgrund der immer wieder verbesserten KI, finde ich dieses System aber nicht mehr komplett optimal, da die Lücke zwischen Stürmern und zentralem Mittelfeld einfach viel zu groß ist und man zu leicht auszurechnen ist, da jeder Angriff zwangsläufig über die Flügel läuft. Es ist nämlich nicht mehr so, dass die ZDMs bei jedem Angriff so extrem mit nach vorne kommen, wie noch bei einigen Vorgängern. Daher würde ich eher zum ganz klassischen 4-4-2 raten. Im Grunde genau die gleiche Aufstellung, nur mit etwas vorgezogenen zentralen Spielern und die Flügelspieler arbeiten etwas mehr mit nach hinten und lauern nicht nur auf den Pass in die Tiefe. Dieses System spiele ich meistens, wenn ich zurückliege oder dringend noch ein Tor brauche, denn auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, ist diese Formation doch recht offensiv ausgerichtet.



Auf Spielertypen achten!

 

Viele, sehr viele FIFA-Spieler interessieren sich überraschenderweise meistens überhaupt nicht für die Eigenschaften ihrer Spieler. Zwar schaut jeder auf die Werte „Antritt“ und „Geschwindigkeit“, aber alles andere wird meist völlig unbeachtet links liegen gelassen. Dabei gibt es noch einige Eigenschaften, die enorm wichtig sind, wenn man ein gutes Team auf dem Platz haben will. Besonders bei den Innenverteidigern und den zentralen Mittelfeldspielern sollte man auf ein paar Dinge achten:


Innenverteiger: Hier solltet ihr in aller erster Linie darauf achten, dass eure aufgestellten Spieler nach Möglichkeit einen hohen Wert beim „Abfangen“ haben. Ist der Wert hoch, positioniert der Spieler sich gut, antizipiert Steilpässe besser und kann diese abfangen. Meist wird nur darauf geachtet, wie schnell die jeweiligen Innenverteidiger sind, weil sich alle vor den Sprintduellen mit Ronaldo und Messi fürchten, doch man muss meist gar nicht in die entscheidenden Laufduelle gehen, wenn man den Pass vorher abfängt. Natürlich kann es trotzdem zu Laufduellen kommen, doch wie man auch diese Situationen sehr gut meistern kann, besprechen wir später in einem anderen Artikel. Wichtigster Wert eines Verteidigers ist also das „Abfangen“. Danach sollte man natürlich auf die Werte „Kopfball“ und „fairer Zweikampf“ achten.

Zentraler Mittelfeldspieler: Unabdingbar ist eigentlich ein Spieler mit der Eigenschaft „Motor“. Boateng, Marchisio, Vidal und ähnliche Spieler bieten sich da an. Natürlich gibt es nur recht wenige Spieler mit dieser Eigenschaft. Daher solltet ihr nach Möglichkeit darauf achten Mittelfeldspieler mit einer guten Laufstärke und einem akzeptablen Stellungsspiel aufzustellen. In erster Linie solltet ihr aber einfach darauf achten, nicht zu offensiv zu denken. Als mahnendes Beispiel bietet sich da u. a. Tottenham an. Dort wird oft zwanghaft versucht van der Vaart und Modric in ein System zu pressen, was überhaupt nicht zu den beiden passt. Da muss dann entweder van der Vaart, oder eben Modric im defensiven Mittelfeld spielen und das geht eigentlich nur in den seltensten Fällen gut, da sie einfach nicht die entsprechenden Defensivqualitäten haben. In so einem Fall muss man dann auch einfach mal auf einen der beiden Spieler verzichten. Versucht immer die Spieler wirkungsvoll in euer System einzubringen und nicht die vermeintlichen Topspieler auf Biegen und Brechen in der Startelf unterzubringen. Eine frische und gute Alternative auf der Bank zu haben kann zudem auch nicht schaden.



So viel zunächst einmal zum zweiten Part der Serie. Im nächsten Abschnitt geht es dann ans Eingemachte. Dort werden wir ins Spiel einsteigen und bestimmte Taktiken und Verhaltensmuster betrachten. Bis dahin…

1 Kommentar:

  1. Geht es mit der Reihe noch weiter gefällt mir nämlich sehr gut

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